, ,

Verschmelzung von KI und Mensch im Film: Florian Meimberg im Interview

Florian Meimberg ist ein kreativer Kopf mit einer faszinierenden Karriere. Er begann als erfolgreicher Art Director in internationalen Werbeagenturen. Dann entwickelte er sich zum vielfach ausgezeichneten Regisseur und Autor. Seine ultrakurzen Geschichten sind unter dem Namen Tiny Tales bekannt. Sie brachten ihm nicht nur den Grimme Online Award ein. Auch in Buchform wurden sie zum Bestseller. Seit zwei Jahren lotet Florian das Spannungsfeld zwischen traditionellem Storytelling und den innovativen Möglichkeiten künstlicher Intelligenz im Film aus. Dabei spielt für ihn die Verschmelzung von KI und Mensch im Film eine zentrale Rolle. Im Interview spricht er über die Entstehung seines KI-basierten Playstation VR Trailers. Er erklärt, wie wichtig authentische Geschichten in seinen Werbefilmen für Union Investment sind. Außerdem beschreibt er die inspirierende Zusammenarbeit mit Roland Emmerich.

Künstliche Intelligenz im Film: Der KI-Film „Playstation VR“

Dein Spec-Trailer „PlayStation VR“ lotet die Grenzen der KI aus. Was hat dich an diesem Projekt besonders fasziniert?

Als die ersten KI-Tools wie Midjourney und Runway aufkamen, war ich sofort fasziniert. Plötzlich gab es Möglichkeiten, die vorher nur mit riesigen Budgets denkbar waren. Für mich war das ein Experiment, wie weit sich die Verschmelzung von KI und Mensch im Film treiben lässt. Obwohl die Technik beeindruckend ist, sehe ich sie in erster Linie als Mittel, um das kreative Potenzial zu erweitern. Das Ergebnis zeigt: Ja, mit KI kann man auf Augenhöhe mit großen Produktionen arbeiten.

Der Spec-Trailer „Playstation VR“ von Regisseur Florian Meimberg lotet die Grenzen der KI aus. Und erforscht dabei auch die Verschmelzung von KI und Mensch im Film.

Der Trailer hat eine hohe Schnittfrequenz und viele drastische Shots. War das ein stilistisches Mittel, oder gab es technische Gründe dafür?

Beides. Die hohe Schnittfrequenz und die kurzen, drastischen Shots waren bewusst gewählt, um Rendering-Fehler und ungenaue Details zu kaschieren. Ich habe viel experimentiert – oft hunderte Male „Refresh! Refresh! Refresh!“ gedrückt, um das perfekte Bild zu generieren. Der Prozess war zeitintensiv, aber auch spannend, denn die Verschmelzung von KI und Mensch im Film verlangt viel Feinschliff. Mit Funktionen wie ‚Personalization‘ und ‚Moodboards‘ in Midjourney konnte ich der KI spezifische Looks antrainieren, um die Bildsprache konsistent zu halten. Besonders die realistische Darstellung von Menschen war eine Herausforderung, aber das „Personalize“-Feature hat dabei enorm geholfen.

Echte Geschichten als Markenkern: Werbefilme für Union Investment

Im Kontrast zu deinem KI-Film stehen deine Werbefilme über Elisabeth Pähtz und Dr. Suzanna Randall. Was fasziniert dich besonders an solchen Projekten?

Diese Werbefilme hatten die besondere Aufgabe, echte Geschichten auf inspirierende Weise mit den Markenwerten von Union Investment zu verbinden. Es ging darum, authentische Einblicke in das Leben beeindruckender Frauen wie Elisabeth Pähtz und Dr. Suzanna Randall zu geben, die gleichzeitig die Werte der Marke transportieren. Bei Elisabeth Pähtz und Dr. Suzanna Randall war es besonders spannend, ihre beeindruckenden Leistungen und Persönlichkeiten auf eine Weise zu zeigen, die andere inspiriert. Diese Nähe und Authentizität ist durch nichts zu ersetzen.

Ein Film für Union Investment mit Großmeisterin Elisabeth Pähtz über Schach.
Ein Film für Union Investment mit Dr. Suzanna Randall über ihre Ausbildung zur Astronautin.

Wie unterscheidet sich der kreative Prozess bei Dokumentarfilmen von deinen KI-basierten Produktionen?

Beim Dokumentarfilm geht es um Spontaneität und Einfühlungsvermögen. Man muss den Menschen Raum geben, ihre Geschichte zu erzählen und gleichzeitig darauf achten, dass die Markenbotschaft subtil und stimmig integriert wird. KI-basierte Produktionen hingegen sind stark von Vorplanung und Technik geprägt. Beide Formate haben ihren Reiz, aber die emotionale Tiefe eines Dokumentarfilms ist etwas ganz Besonderes.

Von Dokumentarfilmen zu ultrakurzen Geschichten: Tiny Tales im Fokus

Nach deinen dokumentarischen Projekten, wie den Filmen für Union Investment, möchten wir nun einen Blick auf ein ganz anderes Format werfen: deine ultrakurzen Geschichten, die unter dem Namen Tiny Tales bekannt geworden sind. Dein Projekt Tiny Tales begann als Twitter-Serie, entwickelte sich zu einem Buch und schließlich zu Kurzfilmen. Was macht für dich die Faszination dieser ultrakurzen Geschichten aus?

Es ist die Magie der Kürze. In wenigen Sätzen oder Sekunden eine ganze Welt aufzubauen und am Ende einen Twist zu liefern – das ist für mich Kunst pur. Bei den Tiny Tales findet das Entscheidende im Kopf des Lesers oder Zuschauers statt. Dieses Kopfkino zu erzeugen, das treibt mich an.

Der Film „Roomservice“‚ aus der Tiny-Tales-Reihe entstand auf klassische Art und Weise – mit einem realen Drehteam, Schauspielern und traditioneller Filmtechnik.
Der Film „Die Vernehmung“ aus der Tiny-Tales-Reihe entstand ebenfalls auf klassische Art und Weise – mit einem realen Drehteam, Schauspielern und traditioneller Filmtechnik.

Deine Arbeit zeigt, wie Mensch und KI zusammenarbeiten können. Wie wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit echten Crews, wie du sie bei den klassischen MICRO MOVIES erlebt hast?

Die Verfilmung war ein großer Schritt, um die Geschichten auf ein neues Medium zu bringen. Vier Filme wurden klassisch mit einem tollen Team aus Schauspielern, Kameraleuten und Produktionsprofis gedreht. Diese Zusammenarbeit war eine besondere Erfahrung, weil jeder im Team seine eigene Kreativität eingebracht hat. Später habe ich zwei Filme mit künstlicher Intelligenz generiert, die auf meinen Geschichten basieren. Es war spannend zu sehen, wie sich diese beiden Ansätze gegenüberstanden. Die klassischen Produktionen lebten von der emotionalen Tiefe und dem Austausch im Team, während die KI-generierten Filme visuelle Welten schufen, die mit herkömmlichen Mitteln kaum möglich gewesen wären. Das zeigt mir letztlich, dass Geschichten am besten funktionieren, wenn Mensch und Technik zusammenarbeiten – ein anschauliches Beispiel für die Verschmelzung von KI und Mensch im Film.

Der Film „Dive“ aus der Tiny-Tales-Reihe wurde von Florian Meimberg vollständig mit generativer KI realisiert.
Der Film „Dessert“ aus der Tiny-Tales-Reihe wurde von Florian Meimberg ebenfalls vollständig mit generativer KI realisiert.

Roland Emmerich und die Tiny Tales: Eine verpasste Gelegenheit voller Inspiration

Roland Emmerich hat von deiner Idee der Tiny Tales-Serie mit 300 ultra-kurzen Geschichten erfahren. Wie kam es dazu, und was ist aus dem Projekt geworden?

Das war eine unglaubliche Erfahrung! Die Idee der Tiny Tales-Serie kam auf, als ich sie zunächst in einem Pitch vorgestellt hatte. Über Umwege – gemeinsame Kontakte – landete die Idee schließlich bei Roland Emmerich, der sofort begeistert war. Gemeinsam haben wir das Format weiterentwickelt, um es visuell und erzählerisch auf ein neues Level zu heben. Leider wurde das Projekt durch die Pandemie gestoppt, und nach Corona war Roland mit einem anderen eigenen Projekt beschäftigt. Dennoch war es inspirierend, mit ihm zu arbeiten. Seine Fähigkeit, große Ideen auf den Punkt zu bringen, hat mich nachhaltig beeindruckt.

Die Verschmelzung von KI und Mensch im Film

Du beschreibst KI als eine Revolution für die Filmproduktion. Wie siehst du die zukünftige Rolle von KI – als Bedrohung für klassische Filmberufe oder als Bereicherung für kreative Prozesse?

KI ist ein Werkzeug, das uns unglaubliche neue Möglichkeiten eröffnet. Sie kann Szenen erschaffen, die mit klassischen Mitteln undenkbar wären. Aber sie darf niemals die Seele eines Films ersetzen. Filme leben von den Menschen dahinter – und das darf nicht verloren gehen.

„Technologie ist für mich immer nur ein Werkzeug. Entscheidend bleibt die Idee und die Geschichte dahinter.“

Regisseur Florian Meimberg

Trotz des technologischen Fortschritts betonst du die Bedeutung der menschlichen Zusammenarbeit. Wie kann der menschliche Faktor in der Filmindustrie bewahrt werden?

Indem man KI als Unterstützung und nicht als Ersatz sieht. Es geht darum, die Leidenschaft und Kreativität der Menschen mit der Effizienz der Technologie zu verbinden. Am Ende ist es die menschliche Note, die den Unterschied macht, und das spürt man in jedem guten Film. Dabei kann die Verschmelzung von KI und Mensch im Film den kreativen Prozess beflügeln, ohne die menschliche Seele zu verdrängen.

Storytelling für Marken: Authentizität als Schlüssel

Welche Rolle spielen Storytelling und Markenpersönlichkeiten in deinen Projekten und wie beeinflussen deine Erfahrungen in Werbung und Film deine Herangehensweise an das Geschichtenerzählen für Marken?

Geschichten sind der Kern jeder Marke. In meinen Projekten geht es immer darum, Emotionen zu wecken und Menschen mit authentischen Erlebnissen zu verbinden. Meine Erfahrungen aus Werbung und Film helfen mir dabei, Markenpersönlichkeiten zu schaffen, die greifbar und unvergesslich sind. Das ist für mich der Schlüssel zu erfolgreichem Storytelling.

Grenzenlose Möglichkeiten: Florians Traumprojekt

Wenn du einen Film ohne technische, finanzielle oder logistische Einschränkungen drehen könntest, worum würde es gehen und welche Geschichte würdest du erzählen wollen?

Ich würde eine hybride Serie machen, die reale und KI-generierte Elemente kombiniert. Vielleicht basierend auf meinen Tiny Tales. Alternativ könnte ich mir vorstellen, den Roman „Was wir im Dunkeln sehen“ meiner Frau Claudia zu verfilmen, der eine bewegende Geschichte aus der Kriegszeit erzählt. Beide Projekte hätten eine tiefe emotionale Komponente und gleichzeitig die Möglichkeit, neue Bildwelten zu schaffen. Mein Ziel wäre es, eine Geschichte zu erzählen, die die Menschen bewegt und inspiriert.

Vielen Dank, lieber Florian, für das interessante Gespräch!


Einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen generativer KI bietet die neue Auflage unseres Handbuchs „Content Creation mit KI“ – erhältlich beim Rheinwerk-Verlag und Amazon.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Kreativer Partner für digitale Marken-Transformation mit KI

Jetzt Content Kreation und Weiterbildung buchen.



NEU: 2. erweiterte Auflage

Unser Workbook – jetzt bestellen

  • Alles zu ChatGPT, Claude, Midjourney, DALL-E, Firefly, Canvas und Co.
  • KI im Marketing, in der Content-Erstellung, in Redaktion und Journalismus
  • Neue Workflows, Einsatzgebiete und Inspiration
  • Leitfaden zur Einführung von KI in Unternehmen
  • aktuelle Rechtsprechung
  • hier eine Leseprobe
  • ab sofort lieferbar via

Rheinwerk-VerlagAmazon


KI-Workshop

Hier buchen!


Unser Bestseller Workbook

Create Content!

Kreativer Inhalt ist kein Zufall! In diesem Workbook vermitteln wir strategische Methoden, kreative Tools und aktuelle Trends, um wertvollen Content für Ihre Marke und deren Community zu entwickeln.

Jetzt Inspiration bestellen: Rheinwerk-Verlag (mit Leseprobe), Amazon


Mit uns bilden Sie sich weiter

Trefft uns auf den

Social Media Marketing Days 2025
>inkl. Vortrag & Workshop „KI und Content Creation“


Online-Zertifikatskurs (4-Tage): Content Marketing Manager – Intensivkurs mit Zertifikat
Online-Zertifikatskurs (4-Tage): AI Content Creator – Intensivkurs mit Zertifikat
Online-Seminar (2 Tage): Content Kreation mit KI


Seminar (2 Tage): KI im Content Marketing